Cro
Sebastian Schuster & Finn Beek
Cro
Spricht über Veränderungen im Game

Cro: “Ich arbeite hart, Fleiß zahlt sich aus”

Statt wie gewöhnlich ein Album alle drei Jahre zu veröffentlichen hat sich Cro dem neuen System angepasst und arbeitet ununterbrochen an neuer Musik.

Veränderungen im Musikbusiness

Am 23. März 2012 konnte Cro mit seiner Debütsingle “Easy” den Startschuss einer langjährigen Karriere feiern. In den darauffolgenden Jahren folgten unter anderem die Nummer-eins-Singles “Whatever”, “Traum” und “Bye Bye (MTV Unplugged”, während auch seine bis dato veröffentlichten fünf Studioalben allesamt an der Spitze der deutschen Charts landete.

Doch ein langes Projekt jede zwei oder drei Jahre reicht mittlerweile nicht mehr aus. Stattdessen gestand Cro, dass sich das Musikbusiness verändert habe und er “nicht so viel Streich verstreichen lassen” könne. Dazu sagte das auf Bali lebende Allroundtalent gegenüber Musikexpress:

“Bei [meinem Album] ’11:11’ wollte ich diesmal nicht so viel Zeit verstreichen lassen. Vor [der CD] ‘TRU.’ gab es drei/vier Jahre nichts und vor ‘TRIP’ dasselbe. Da lagen so viele Jahre dazwischen – gerade heutzutage. Außerdem habe ich 500 Songs rumliegen, aber es ist schwer alte Songs zu veröffentlichen. Das ist so, als würde man eine Zeichnung nehmen, die man mit elf Jahren gemacht hat, sie posten und behaupten man habe sie gestern gemacht. Das will man nicht. […] Ich finde es gut, Songs schneller zu machen und gleich rauszuhauen. Aber natürlich ist der Rhythmus anders geworden: Früher gab es ein Album alle drei Jahre, heutzutage eine Single alle zwei Wochen.”

Cro fügte hinzu, dass er auf Bali viel kreativer sei und sagte: “Ein Studio im Dschungel mit Blick durch die Glasscheibe direkt in den Pool. Wir haben die Aufnahmen auch relativ schnell durchgezogen: In ungefähr drei/vier Wochen. Ich hatte noch nie so ein sauberes Vocal-Signal. Man hätte eine Stecknadel auf dem Teppich fallen hören können. […] Ich will mittlerweile nicht mehr wirklich Teil von Rap sein. Es gab eine Zeit, da wollte ich das schon mehr und habe deswegen auch ein/zwei Alben gemacht, die in die Richtung gehen. Aber inzwischen ist es mir egal. Wenn jemand der Meinung ist, dass ich rappe, dann freut mich das und danke dafür, doch ich versuche nicht mehr da reinzupassen. Das habe ich eine lange Zeit versucht.”

“Ich arbeite sehr hart”

Mittlerweile ist Cro nicht nur Musiker, sondern auch Maler und Designer. Passend dazu stand er dem Focus Rede und Antwort und fasste seine Karriere wie folgt zusammen:

“Vom Kinderzimmer in die Charts – so kann man sich das vorstellen. Anfang Zwanzig, man ist die ganze Zeit im Keller am Musikmachen und auf einmal passiert mit Easy, das was passiert ist. Alle wollten das hören, alle wollten wissen: Wer ist dieser Typ mit der Maske? Das muss man erstmal sacken lassen und auch verarbeiten. Dafür habe ich mir circa vier Jahre später bewusst Zeit genommen. In den vier Jahren hatten sich die Ereignisse und Erfolge überschlagen, ich kam gar nicht hinterher. Aber dann drückte ich auf Stopp und begann, alles zu reflektieren. Wo bin ich gerade und bin ich eigentlich glücklich? Erfolg allein macht ja nicht glücklich. Das war sehr gut und für mich sehr wichtig.”

Für den Musiker, welcher seit über ein Jahrzehnt im Geschäft vertreten ist und nicht aus der Mode kommt, hat sich die harte Arbeit im Übrigen ausgezahlt. Er fügte gegenüber dem Focus hinzu: “Fleiß und Glück. Zur richtigen Zeit am richtigen Ort mit dem richtigen Song zu sein. Das war damals etwas, was den Nerv einer Generation getroffen hat und ist so entsprechend durch die Decke gegangen. Ansonsten arbeite ich schon immer sehr hart. Fleiß zahlt sich meistens aus.”

MARK FORSTER mit CHÖRE

Music Made in Germany

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