Felix musste sich eine Auszeit nehmen und "war richtig am Arsch letzten Sommer". Nach neun Monaten meldete sich der Star-DJ zurück und hat neue Musik am Start.
Felix Jaehn wuchs in Schönberg in Mecklenburg-Vorpommern nahe der Ostseeküste auf und wusste schon früh, dass er nicht für das Leben im Dorf bestimmt war. Stattdessen fühlte er sich verurteilt und musste seine sexuelle Orientierung jahrelang verstecken, bevor er sich 2019 als bisexuell outete und endlich aufatmen konnte.
“In Interviews habe ich diesen Bereich so weit wie möglich gemieden, bin also allen Fragen nach einer Freundin oder meinem Frauentyp ausgewichen”, so Felix im Interview mit der Zeit und fügte hinzu, dass dey von Meinungen aller Einwohner im Heimatdorf beeinflusst worden war. “Dort bekam ich als Kind vorgelebt, dass es nicht normal sei, sich als Junge in Jungs zu verlieben. Ich dachte immer, dass ich eines Morgens aufwache und mir ganz klar darüber bin, was ich eigentlich will. Aber das war bisher noch nicht der Fall. Mal war ich eher an Mädchen interessiert, mal eher an Jungs. […] [Meine sexuelle Orientierung] ließ mich immer wieder vor festen Beziehungen zurückschrecken. [Ich träume davon], den Menschen zu finden, mit dem ich mein Leben teilen möchte, egal, ob Mann oder Frau.”
Nach dem Coming-out in 2019 gab Felix Jaehn in 2024 bekannt, dass er nicht-binär sei, mit dem Pronomen “dey” angesprochen werden möchte und auf den Namen Fee hören würde. “Ich nutze zur Zeit lieber den Namen Fee, weil ich unter die nicht-binären Menschen gegangen bin und einen geschlechtsneutralen Namen haben möchte. […] Mein Künstler*innenprojekt bleibt natürlich Felix Jaehn. Das wäre viel zu kompliziert, das alles zu ändern. Aber wenn du mich ansprichst, darfst du gerne Fee sagen. [Ich] drifte in die links-queer-feministische Bubble ab, um mich selber aufzuladen und weiterzuwachsen.”
2024 kam es dann zum großen Knall: Felix Jaehn war mental am Ende, musste alle Konzerte absagen und sich aus dem Rampenlicht zurückziehen. “Wie ihr wisst, möchte ich wie immer offen [und ehrlich zu euch sein]. Seit einer Weile habe ich meinen Schmerz, den ich im Inneren verspüre, versteckt. Ich habe die Tiefe dieses Schmerzes gar nicht selbst realisiert, bis ich professionelle Hilfe in Anspruch genommen hatte. Und dank dieser Hilfe habe ich realisiert, dass ich aktuell zu verletzlich bin, um zu performen. Es tut mir leid, dass ich euch im Stich lasse, aber für den Moment muss ich alle Shows bis auf Weiteres absagen”, schrieb Jaehn via Instagram unter anderem nieder und fügte hinzu auf "die Warnsignale in seinem Körper und seinem Geist" hören zu müssen und “Zeit zum Zuhören und zum Heilen” bräuchte.
Fast ein Jahr der Therapie und der Genesung liegen hinter dem bekannten DJ und Produzenten. “Ich war richtig am Arsch letzten Sommer”, erklärte Jaehn, welcher “zu verletzlich” gewesen sei und sich in eine Auszeit habe verabschieden müssen. Nach psychischen Problemen habe der Act wieder voll “Bock” und fügte hinzu: “Aber jetzt gehts mir wieder gut, ich bin stabil. […] Ich hoffe, ihr seid am Start, I'm back. […] Ich hab geile Songs am Start, ich spiele diesen Sommer ein paar Shows.”
Des Weiteres richtete sich Felix Jaehn via TikTok an alle Follower, sprach über seine Pronomen und den Namen “Fee”. Er sagte: “Kleines Update zu Namen und Pronomen erstmal, ich nutz' den Namen Fee als Privatperson. Artist Projekt bleibt Felix Jaehn. Und ich nutz' jetzt alle Pronomen – das heißt, du kannst nichts falsch machen, wenn du über mich redest!”
