tau mich auf-Star Zartmann: "Männer müssen Emotionen zeigen"
Innerhalb von vier Jahren schaffte es Zartmann von der 0 auf die 1 und möchte seinen männlichen Fans die Stärke geben, offener mit ihren Gefühlen umgehen zu können.
Innerhalb von vier Jahren schaffte es Zartmann von der 0 auf die 1 und möchte seinen männlichen Fans die Stärke geben, offener mit ihren Gefühlen umgehen zu können.
Harte Arbeit zahlt sich aus - Das ist das Motto, welches Zartmann großschrieben kann, schließlich ist er der lebende Beweis. Der aus Berlin stammende Popsänger und Rapper veröffentlicht seit 2021 erste eigene Songs und releaste sein Debütalbum “11 bis 2” am 10. Februar 2022, welches den Einstieg in die Top 100 verfehlte. Doch aufgegeben hatte Zartmann nicht. Stattdessen stand der Newcomer weiterhin im Tonstudio und musste sich aus einem ungünstigen Vertrag mit seinem ehemaligen Manager befreien, was eine Song-Sperre für fast ein Jahr hervorbrachte.
“Ich war bei einem Management und einem Label unter Vertrag, mit denen es überhaupt nicht gepasst hat. Besonders mein Manager hat dafür gesorgt, dass ich nichts releasen konnte. Mir wurde angedroht, dass alles, was ich rausbringen würde, gesperrt wird. Total absurd. Das war wie Kalter Krieg, dabei war ich noch ein kleiner Künstler und die haben eh kein Geld mit mir verdient. Ich bin in eine dieser Musikindustrie-Fallen getappt, in die viele junge Künstler geraten. Um da wieder rauszukommen, musste ich einen jahrelangen Rechtsstreit kämpfen, obwohl ich kein Geld hatte und nichts, auf das ich setzen konnte. Erst als das beigelegt war, konnte ich auch wieder Musik veröffentlichen”, erklärte Zartmann in einem STERN-Interview, bevor er ganze Konzerthallen füllte:
In 2024 droppte der Newcomer die Ski Aggu-Kollaboration “Wie du manchmal fehlst” und landete in Deutschland auf Platz 6 der Charts. Den neuen Schritt in seiner Karriere hatte er ebenfalls der Song-Sperre zu verdanken. “Außerdem hatte ich Zeit, wirklich darüber nachzudenken, wie ich mich musikalisch und als Künstler entwickeln will. Wenn ich heute an die Menschen aus dieser Zeit denke, dann eher mit Mitleid als mit Groll”, so Zartmann, welcher am 31. Januar 2025 den Track “tau mich auf” auf den Markt brachte und damit die Spitze der deutschen Single-Charts erobern konnte.
Über den Song sagte er im exklusiven Interview mit MMIG und bigFM:
Nach “tau mich auf” scheint Zartmann noch immer nicht den Druck aus dem Musikbusiness zu spüren und erklärte gegenüber STERN: “Zum Glück fühle ich im Moment sehr wenig Druck. Vielleicht, weil gerade alles gut funktioniert, aber auch, weil ich von meiner Kunst sehr überzeugt und zufrieden mit mir bin. Das ist wichtiger, als lauter Nummer-eins-Platzierungen in den Charts zu haben. Klar ist es nicht immer leicht, mich zu öffnen. Aber ich denke, gerade als Mann ist es wichtig, Emotionen zu zeigen und nicht nur über Banalitäten zu singen.”
Auf die Frage, wie er als Repräsentant einer neuen Männlichkeit umgehen würde, sagte der "tau mich auf"-Star abschließend: “Wir leben in einer Zeit, in der es wichtig ist, veraltete Werte, sexistische Strukturen und sich selbst als Mann zu hinterfragen. Dazu gehört, bestimmte Dinge, die als typisch männlich gelten, zu durchbrechen und sich sensibel zu zeigen. Das versuche ich auch zu tun.”